Sinking Funds: Geldscheine
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Was sind Sinking Funds? Jährliche Ausgaben in kleine Beträge teilen

Wenn du mit der Umschlagmethode gestartet hast, stolperst du früher oder später über den Begriff “Sinking Funds”. Wie deine variablen und fixen Kosten, zählen die Sinking Funds zu den Kostenarten der Umschlagmethode. Der folgende Artikel klärt den Begriff und die Definition von Sinking Funds bei der Umschlagmethode sowie den Unterschied zwischen Sinking Funds 1 und Sinking Funds 2.

Sinking Funds – Begriffsklärung

Der Begriff Sinking Fund erinnert an den französischen Begriff “Fond”. Dieser beschreibt einen Geldmittelbestand, welcher einem bestimmten Zweck dient. Sinking Funds sind dafür vorgesehen, um Schulden auszugleichen. So quasi auch im Rahmen der Umschlagmethode – wenn auch etwas abgewandelt.

Wofür sind Sinking Funds gut?

Speziell bei der Bargeld- oder Umschlagmethode finden Sinking Funds Anwendung, um größere Geldbeträge anzusparen. Anders als bei den Fixkosten, die monatlich auftreten, sparst du hier für Kosten, die beispielsweise einmal im Jahr, halb- oder vierteljährlich anfallen. Gleichfalls für größere Investitionen, wie ein neues Auto oder den nächsten Familienurlaub, kannst du Sinking Funds anlegen. 

Ziel ist es, dass du für die entsprechende Ausgabe bereits im Vorfeld die gesamte Summe gespart hast, sodass du zum fälligen Termin nicht die gesamten Kosten anderweitig auftreiben musst. Wenn du bereits weißt, dass in zwölf Monaten der nächste Kostenbeitrag für eine bestimmte Versicherung von deinem Konto abgebucht wird, sparst du diesen bereits über das gesamte Jahr verteilt im Vorfeld und hast es zum Stichtag bereits zusammen.

Kategorien für Sinking Funds festlegen

Sinking Funds unterscheiden sich in SF 1 und SF 2. Mögliche Kategorien können nach dieser Unterscheidung wie folgt aussehen:

Sinking Funds 1:

  • Haftpflicht-Versicherung
  • Hausrat-Versicherung
  • KfZ-Versicherung
  • Amazon Prime
  • Netflix
  • Spotify

Sinking Funds 2:

  • Heizkostennachzahlung
  • Stromkostennachzahlung
  • Musicalbesuch
  • Einschulung
  • Urlaub in den Bergen
  • TÜV

Versicherungen, Mitgliedschaften & Co.

Zu den Sinking Funds 1 zählen Kosten, die eine bestimmte Deadline haben. Beispielsweise die jährliche Zahlung deiner Haftpflichtversicherung oder der Betrag für die Amazon Prime Mitgliedschaft. Aber auch Zahlungen, die öfter als einmal im Jahr anstehen, kannst du als Sinking Fund 1 behandeln.

So ist es beispielsweise ebenfalls denkbar für die anfallenden Kosten der GEZ zu sparen. Hier legst du drei Monate lang das entsprechende Geld zurück, bevor die nächste Zahlung fällig ist. 

Formel zur Berechnung

Wie berechnest du die Höhe der Sinking Funds? Wie du den monatlichen Betrag ausrechnest, den du zurücklegt, ist ganz einfach! Wenn du beispielsweise jedes Jahr eine Zahlung über 58 Euro für deine Hausratversicherung zahlst, teilst du diesen einfach durch die Anzahl der Monate, die du bis zu diesem Termin Zeit hast. Hast du jetzt noch zehn Monate, um für die fällige Summe zu sparen, rechnest du:

58 : 10 = 5,8

Du legst von nun an jeden Monat 5,80 Euro in den Sinking Fund “Hausratversicherung”, um in zehn Monaten 58 Euro gespart zu haben. 

Diese Rechnung findet meist Anwendung, wenn du mitten im Jahr mit der Methode startest. In den meisten Fällen teilst du den Betrag der anfallenden Jahresrechnung durch zwölf Monate, da du bis zur nächsten Zahlung wieder 12 Monate Zeit hast.

Geldbeträge aufrunden

Einen Betrag von beispielsweise 5,80 Euro zu sparen, kann mitunter etwas umständlich sein. Bei solch krummen Summen bietet es sich oftmals an, aufzurunden. Lege beispielsweise sechs Euro monatlich zurück oder aber runde nach Möglichkeit auf einen glatten zehn Euro Schein auf. Entsprechend früher hast du das benötigte Geld beisammen.

Urlaub & große Neuanschaffungen

Sinking Funds 2 sind für Sparbeträge zuständig, bei denen es noch kein konkretes Zahldatum gibt. Beispielsweise möchtest du für ein neues Fahrrad oder Auto sparen. Oder aber du legst einen Spartopf für Heizkosten an. Dein Zielbetrag steht fest und du berechnest anhand der dir zur Verfügung stehenden Mittel, wie lange du etwa benötigst, bis du diese Summe x zusammen hast.

Du weißt zum Beispiel, dass du für deinen nächsten Urlaub in den Bergen gerne 800 Euro sparen möchtest. Der Zeitpunkt ist jedoch noch nicht fix. Auch der Betrag ist nur gerundet, anders als bei einer konkreten Rechnung. Grob legst du fest, dass du gerne in zehn Monaten die Reise antreten möchtest. Dann gehst du genauso vor, wie bei der Berechnung der SF 1: Du teilst die 800 Euro durch zehn Monate und kommst auf einen Betrag von 80 Euro, den du monatlich zum Sparen zurücklegst.

Auch Heizkosten, Nebenkosten und Strom können zu den Sinking Funds 2 zählen. Hier weißt du vielleicht in etwa, in welchem Zeitrahmen die nächste Zahlung fällig wird, allerdings kennst du den genauen Betrag noch nicht. Denn möglicherweise musst du gar keine Nachzahlung leisten, sondern bekommst Geld erstattet. 

Auch in solchen Fällen ist es ratsam, sich einen gewissen Betrag x festzulegen, der erreicht werden soll. Beispielsweise willst du 360 Euro für die nächste Heizkostenabrechnung als Puffer ansparen. Um diese Summe zu erreichen, legst du monatlich 30 Euro in den dafür vorgesehenen Sinking Fund Umschlag. Zusätzlich hast du die im Oktober ausbezahlte Energiepauschale von rund 200 Euro, die nach Abzug der Steuern übrig waren, als „Sonderzahlung“ in den Umschlag gelegt. So kommst du am Ende der zwölf Monate auf etwa 560 Euro.

Angenommen, du musst im April 2023 etwa 300 Euro Heizkosten nachzahlen, belässt du einfach die übrigen 260 Euro als Puffer für das kommende Jahr im Umschlag.

Wie viel Geld solltest du monatlich sparen?

Setze dir Ziele. Aber lebe nicht über deinen Verhältnissen. Es ist durchaus löblich, wenn du dir vornimmst einen gewissen Betrag zu sparen, beispielsweise für eine neue Spielekonsole. Doch verstuffe hier nicht mehr Geld, als dir zur Verfügung steht – gerade dafür ist die Umschlagmethode gedacht: solche Verhaltensweisen zu erkennen und zukünftig zu optimieren.

Schau dir an, welche Kosten wirklich wichtig sind und wie viel Geld dir im Monat zum Sparen zur Verfügung steht.

Tipp: Nutze einen Budgetplaner, um deine finanziellen Möglichkeiten jeden Monat neu auszuloten und dein Budget übersichtlich im Blick zu behalten. Fängst du gerade erst mit der Umschlagmethode an, empfiehlt es sich beispielsweise nicht direkt am Anfang zu viel Geld für Zubehör auszugeben. Schau doch einfach mal bei meinen Freebies vorbei. Vielleicht findest du hier etwas Nützliches, wie beispielsweise die Umschläge zum Selbstmachen.

(* Header: Pixabay / moerschy)

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