Digitales Cash Stuffing ohne Bargeld: Kartenzahlung
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Digitales Cash Stuffing – Geldumschläge ohne Bargeld

Neues Jahr, neue finanzielle Vorsätze. Wer diese Seite schon etwas genauer unter die Lupe genommen hat, weiß, dass ich privat ein großer Fan des Cash Stuffings bin und dadurch gelernt habe, meine Finanzen und mein monatliches Budget besser in den Griff zu bekommen. Seit ein paar Monaten habe ich diese Methode jedoch für mich digitalisiert und möchte dir hier einen Einblick in mein digitales Cash Stuffing bieten. Vielleicht ist diese Variante ja auch etwas für dich. Los geht’s!

Kleiner Exkurs: Was ist das klassische Cash Stuffing?

Wenn du dich fragst, was das klassische Cash Stuffing überhaupt ist, lässt sich diese Frage im Grunde schnell beantworten: Der Begriff bezeichnet eine Methode, bei der du alle deine Ausgaben (bis auf wenige Ausnahmen bei Fixkosten, die eh digital überwiesen oder abgebucht werden) bar bezahlst. Dafür hebst du dir zu Monatsbeginn einen vorher definierten Bargeldbetrag von deinem Konto ab und verteilst dein Budget auf einzelne Umschläge. Diese stehen für die jeweiligen Kategorien deiner monatlichen Ausgaben wie Lebensmittel, Drogerie, Restaurantbesuche und und und zu Verfügung.

Clou ist hierbei, dass du monatlich lediglich dieses Geld für die jeweiligen Ausgabenkategorien zur Verfügung hast. Ist ein Umschlag leer, hast du dafür kein Geld mehr zur Verfügung und kannst nicht über deine Verhältnisse leben. Im nächsten Monat passt du dein Budget oder aber dein Konsumverhalten entsprechend an und hast so immer einen optimalen Überblick über deine Finanzen. Eine ausführlichere Beschreibung findest du bei meinem Artikel zur Umschlagmethode.

Was sind mögliche Vorteile & Nachteile von digitalem Cash Stuffing

Viele Menschen zahlen oftmals lieber mit Karte als das Bargeld zu zücken und auch ich kann nicht abstreiten, dass das schnelle Bezahlen mit der Debitcard oder mit dem Handy nicht auch seine Vorteile für mich hat. Vielleicht kennst du das ja auch: Allein wenn es darum geht, dass man sich ab und an den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf liefern lässt und ihn gar nicht bar zahlen kann. Das sorgte bei mir für ein ständiges Hin- und Herschieben meines Budgets, da ich das Geld nicht ständig in kleinen Beträgen wieder auf mein Konto einzahlen wollte.

Weiterhin muss ich beim digitalen Cash Stuffing ohne Bargeld nicht vor dem Verlassen meiner Wohnung überlegen, wie viel Geld aus welcher Kategorie ich mitnehmen möchte – denn ich habe nie meinen gesamten Budgetbinder mit mir geführt. Zu groß die Angst, dass er mitsamt dem ganzen Bargeld abhandenkommen könnte. Auf meiner Bankkarte habe ich alles gesammelt beisammen. Und im Falle eines Verlustes kann ich sie schnell sperren lassen, ohne mein gesamtes Geld zu verlieren.

In meinem Fall ist es jedoch aber auch so, dass ich schnell den Überblick über meine Finanzen verliere, wenn ich alles „schnell mal“ mit Karte zahle. Zahle ich hingegen mit Bargeld, sehe ich, wenn mein gestecktes Budget zur Neige geht. Ist kein Geld mehr da, ist halt keines mehr da. Im schlimmsten Falle kann man bei der Kartenzahlung in den Dispo rutschen und häuft sich Schulden an – und genau das wollen wir da vermeiden. Ich habe bei meiner Bank zwar keinen Dispositionskredit freigeschaltet, dennoch möchte ich ungern versehentlich mein gesamtes Geld im Shoppingrausch auf den Kopf hauen – und so blöd es vielleicht klingen mag, aber das kann durchaus passieren, wenn man nicht aufmerksam ist.

Buchführung als Ergänzung nutzen: Besserer Überblick, mehr Arbeit

In Kombination mit einem Budgetplaner wird die Sache schon leichter. Hier trage ich sowieso alle meine Ausgaben ein und sehe, wie viel Geld mir noch zur Verfügung steht. Doch auch das führe ich nicht digital, sondern in einem DIN A5 Binder – und den nehme ich nicht zum Shoppen mit in den Laden und studiere meine Aufzeichnungen, bevor ich die Karte zücke.

Vorteil meiner Ausführung des digitalen Cash Stuffings ist, dass ich wie bei der klassischen Variante jederzeit meine Finanzen im Blick habe. Nachteil: Ich habe zeitweise das Gefühl, dass es ein wenig aufwendiger in der Vor- und Nachbereitung ist als die gängige Umschlagmethode. Aber überzeuge dich am besten selbst.

Wie digitales Cash Stuffing ohne Bargeld funktionieren kann

Diese Methode mag sich nicht für alle gleichermaßen eignen, doch vielleicht wäre es ja für den einen oder die andere eine Möglichkeit. Ich für meinen Teil habe zwei Konten bei zwei verschiedenen Banken. Grund dafür ist meine Katze, die quasi „ihr eigenes Konto“ hat, damit ich von dieser Karte direkt Futter- und Tierarztkosten bezahlen kann. Das habe ich bereits vor der Umschlagmethode so gehandhabt und es ist dabei geblieben und bleibt auch fortan so – doch das nur am Rande.

Durch diese Begebenheit bin ich jedoch darauf gestoßen, dass es Banken gibt, die sogenannte Pockets anbieten.

Budgetkategorien mit Pockets / Unterkonten verwalten

Bei den Pockets handelt es sich um eine Art Unterkonto. Je nach Kontomodell hast du je nach Anbieter die Möglichkeit, mehrere Unterkonten zu erstellen. Dies habe ich dafür genutzt, meine ursprünglichen Ausgabenkategorien statt als physische Umschläge als digitale Pockets anzulegen. Das Praktische dabei: Du hast alle Pockets und deren Inhalte immer in der App auf einem Blick beisammen und weißt, wie viel Budget noch in den digitalen Umschlägen vorhanden ist. Bei einer Ausgabe kannst du das Geld aus einem Pocket ganz einfach in dein Hauptkonto schieben und damit bezahlen.

Hierbei gibt es mitunter auch die Möglichkeit, Sparziele zu definieren, was sich besonders bei Pockets für Sinking Funds oder auch Spar-Challenges super eignet.

Kategorien aufteilen mithilfe von Tagesgeldkonten

Bist du jedoch bei einer Bank, die keine Pockets oder Unterkonten anbietet und möchtest auch nicht extra wechseln, bietet sich dir möglicherweise auch die Alternative, Tagesgeldkonten für deine Kategorien zu nutzen. Je nach Kreditinstitut hast du die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl an Tagesgeldkonten zu deinem bestehenden Hauptkonto zu eröffnen. Hierbei können im besten Falle sogar noch Zinsen für dich anfallen.

Auch diese Variante kann ähnlich wie bei den Pockets so aussehen, dass du deine Ausgabenkategorien auf die einzelnen Tagesgeldkonten aufteilst – je nach Verfügbarkeit und der dir zur Verfügung stehenden Anzahl. Viele Banken haben Apps, in denen du jederzeit sehen kannst, wie viel Geld noch auf dem jeweiligen Konto vorhanden ist.

Auch mit Tagesgeldkonten ist ein schnelles Umbuchen auf das Hauptkonto oder aber auch das direkte Bezahlen von einem gezielt ausgewählten Tagesgeldkonto möglich. Informiere dich hierfür am besten bei deiner Bank.

Weitere Tipps, um dein Budget ohne Bargeld im Überblick zu behalten

  • Weiterhin führe ich ein Haushaltsbuch in etwas abgewandelter Variante. Dieses stelle ich dir bei meinen Freebies zur kostenlosen Verfügung. Hier habe ich neben meinen Einnahmen, fixen und variablen Ausgaben auch eine Übersicht über meine Sinking Funds, Spar-Challenges und Kategorien wie Lebensmittel, Drogerie, Freizeit, Selfcare usw. Einmal in der Woche gehe ich die Ausgaben der vergangenen Woche durch und aktualisiere sie in meinem Planer.
Gratis Haushaltsbuch: PDF Vorlage Header für digitales Cash Stuffing ohne Bargeld
BUDGET&PLANNING
  • Damit ich das Gefühl der ursprünglichen Umschlagmethode auch beim digitalen Cashstuffing ohne Bargeld nicht verliere, habe ich nach wie vor meinen Budgetbinder in der Größe Personal, in dem früher die einzelnen Kategorieumschläge waren. Jetzt habe ich dort lediglich meine Budgetsheets sowohl für die Kategorieausgaben als auch für Sinking Funds und Spar-Challenges eingeheftet. Auch diese update ich einmal in der Woche und habe so einen noch genaueren Überblick über die einzelnen „Umschläge“.

Reminder: Bei dieser Variante des digitalen Cash Stuffings handelt es sich um meine persönliche Methode, die es mir erleichtert, meine Finanzen unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig ein wenig Geld zu sparen. Für dich eignet sich möglicherweise eine andere Form besser. Teste dich daher am besten aus, probiere verschiedene Möglichkeiten und passe diese jeweils deinen individuellen Gegebenheiten und Wünschen an.

(Header: Pixabay / flyerwerk)

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